Und auch hier lohnt sich, wie in Shiraz, ein offenes Ohr für den O - Ton !
  . . . . .
 Auf nach Oman !
Nun gut, breiten wir einen goldenen Vorhang über alle fehlgeleiteten Solidaritätszuschläge -
Und ruckzuck ist Sylvester ! Unsere kleine Wagenburg-Party am Strand bekommt eines von drei in der Stadt zeitversetzt abgebrannten Mega-Feuerwerke spendiert - etwas grössenwahnsinnig obszön und halt typisch Dubai, aber wir nehmen es als nett gemeinte Zugabe mit - gibt es doch offensichtlich Menschen, die nur deswegen mal eben einfliegen, wie die nette Dame aus Dunkeldeutschland, die Herrn Flott am Strand in angenehmen Sächsisch ansprach, wie lange er denn hier schon im Urlaub sei. Und die sich ob der Antwort "Seit vier Jahren unterwegs" wunderte : "No gugge do, so lang braucht man mit dem Auddo bis hierhin?" ...
Der Rahmen also speziell a la Dubai, die Inhalte überwiegend aus der Kategorie schneller-höher-weiter, somit mehr Freak-Abenteuer als Reisen, die Organisation stark verbesserungs- würdig, war ja auch erst der 4. Anlauf. Dafür aber nettes Beiprogramm : erstmalig ein akzeptabler Einsatz eines Quads (für die Herr Flott draussen am Strand eher die Pumpgun als die Kamera zücken würde), sowie ein des Sandes wohl etwas entwöhnter Wüstensohn, der sich tatsächlich auf dem asphaltierten Parkplatz eingebuddelt hat ....
Und der Bazar ist eröffnet ! Aber keine wackeligen Bierzelt-Garnituren auf matschiger Wiese im muffigen Vortragszelt sondern ca 1500 m2 Orientteppich auf dem Sandboden ausgebreitet gegen staubige Füsschen, edel eingedeckte Tischgruppen, rot gepolsterte bequeme Stuhlreihen und ausladende goldverzierte Thronsessel vor einer Bühne mit Mega-Leinwand, die jedem Rockfestival einer deutschen Mittelstadt gut stehen würde !
Alles steht stramm zur Begrüssung des Scheichs, der natürlich verspätet, aber standesgemäss im schwarzen V8 Biturbo vorfährt. Burkhardt mit der lila Pistenkuh überreicht im Namen unserer Gruppe einen Islandkalender aus eigener Produktion, der eher achtlos an den Adjutanten weiter- gereicht wird. Der wiederum faltet ihn
etwas unbeholfen zusammen -
in hiesigen Wüstengefilden sind Impressionen von Gletschern und
Eisgrotten wohl eher zum Knicken ...
Aufmarsch und wohlklingende Ständchen des Dubaier Stadtfanfarenkorps ...
Bei unserer Rückkehr haben wir an unserem truck eine Visitenkarte vorgefunden - mit einer freundlichen Einladung zur Teilnahme am "Dubai Traveller Festival"!
Vier Tage Reisetreffen auf Einladung des Scheichs ? Neugier schlägt faules Strandleben, also mit vier anderen (hässlichen) trucks hin !
Wir sind zurück von unserem kurzen Zwischenaufenthalt in Münster -
und finden an "unserem" Strand eine respektable Karawane vor : viele nette Reisende, überwiegend aus D, A und CH, teils mit ähnlichen Zielen. Wir freuen uns aber doch, dass unser verdeckter Lieblings- platz ganz rechts hinten, mit etwas Abstand zur Wagenburg, frei geblieben ist...
Kleine Episode am Rande : wir sind natürlich trotz LKW-Verbot mehrmals bis zum Fuss des Khalifa gefahren, weil wir dort auch einen netten Parkplatz in Mall-Nähe gefunden haben. Beim dritten Mal aber bei unserer Rückkehr zum truck Grossaufgebot des Sicherheitsdienstes : sensible Gegend, grosses Auto mit fremden Kennzeichen - erst mal Pässe her ! Die wurden dann Seite für Seite abfotografiert, mit länger werdenden Gesichtern : Visum Russland : Naja..., Visum Iran : OhOh !, Visum Syrien (von unserer Reise vor 5 Jahren) :  Desaster !! Die Kombination unmittelbar nach Paris 13.November : Ganz grosser Mist !!!
Es dauerte wohl eine halbe Stunde und mehrere Telefonate mit Polizei, Geheimdienst etc. um uns als unbedenklich einzustufen. Danach freundlichstes "Welcome to Dubai" und wir müssten bitte verstehen :
ein so grosses Auto an dieser Stelle ! Was könnte da für eine grosse Bombe drin sein !
Als ob wir unser Wohnzimmer sprengen würden ...
 ...ein lauschiges Plätzchen für die Nacht, wo wir unsere gegrillten Lammkoteletts nur mit ganz wenigen anderen teilen müssen !
 
Wie schaffen die das im nur wenige Kilometer entfernten Dubai bloss, dass wir dort weder Fliegen noch Mücken wahrgenommen haben ???
Sei´s drum : wir finden Sand zum spielen, Kamele, Felsen und....
Die bisherige Stadtentwicklung hat tatsächlich noch Sand und Dünen übriggelassen : zum einen für unsere kleine Flucht vor zu viel Stadt und zum Wiederauffrischen unserer etwas eingerosteten Tiefsanderfahrungen, zum anderen für die Dubaier, die mit hochgetunten Spezialbuggys dafür sorgen, dass in grossem Umkreis garantiert keine unverspurte Düne mehr für ein romantisches Dämmerungsfoto zu finden ist !
Am Abend mit Adventsbeleuchtung in den Palmen dann aber doch gleich etwas stimmungsvoller...
Die Marina selbst erzeugt einen gemischten Eindruck :
die Optik drumherum schon grossartig, die Boote aber eher durchschnittlich, da würde man sich auch mit unserem zukünftigen Plattbodenschiff nicht allzu ärmlich fühlen müssen !
Und während die bisher sehr entspannten Ordnungskräfte nun doch etwas hektisch die Wiese räumen, machen sich noch weitere Piloten daran, die Grenzen des offiziellen Landeplatzes auszutesten...
 
Hat bestimmt was:
das Hochhaus vor der Nase mit dem letzten Gas im Palmenvorgarten zu landen !
Alles ist irgendwie recht leger, Motorglider umkreisen die landenden Ballons wie Motten das Gaslicht, auf der Zielwiese direkt neben den Hochhäusern der Marina tummelt sich das Publikum-bis der erste Ballon die Pavillons streift und trotz Vollgas den Sprung über eine der doof im Weg stehenden Grossleinwände nicht mehr ganz hinbekommt ...
Dubai überschlägt sich bei der Ausrichtung von Events und Festivals : "um die Ecke" stossen wir auf den letzten Tag der internationalen "World Air Show". Im Fokus steht zum Abschluss ein Ziellandungswettbewerb mit Heissluftballonen...
Zurück an "unserem" Strand erholen wir uns bei einer kleinen Tour auf unseren Falträdern.
Am Weg auf die Palme: die bescheidene Dubai I des Scheichs Makhtoum an ihrem Ankerplatz, einer kleinen Privatinsel neben der Palme...
Und wenn Madame mit den kids zum Strand fährt, wirkt ihr Porsche Cayenne schon eher ein wenig popelig...
Überhaupt ist die Stadt erfüllt vom Gedröhne der Ferraris, Lamborghinis, Maseratis etc. etc., deren Besitzer gerne in niedrigem Gang entlang des Drehzahlbegrenzers auf sich aufmerksam machen, weil sonst eh keiner mehr hinguckt ...
(ganz anders natürlich beim MAN !!!)
 ...da will dann auch die Feuerwehr nicht lahmarschig dahertrödeln...
Am Fusse des Burj die etwas anderen Leihwagen eines Luxushotels ...
Immer schon DEN Job mit Aussicht auf Höheres gesucht ?
        Warum nicht Fensterputzer am Burj Khalifa ?
                 (hier in ca. halber Höhe !)
Natürlich alles überragend und aus ingenieurtechnischer Sicht schon faszinierend:
der Burj Khalifa, zwar nicht mehr das höchste Gebäude der Welt, aber auch inmitten der umgebenden skyline schlicht herausragend !
 ...wo aber auch die Original German Bratwurst (original natürlich ohne Schweinefleisch!) in (nicht getesteten) Variationen zu haben ist !
Abstecher in die City : die Dubai Mall, wo es schlicht alles, insbesondere den puren Luxus zu sehen und zu kaufen gibt...
Unser Standplatz in Dubai : direkt am Strand zwischen der Palme und (standesgemäss) dem Burj al Arab ! Man darf gespannt sein, wie lange dieser "wilde" und völlig gebühren-freie Platz noch erhalten bleibt -
in einer Stadt, wo sonst jeder Quadratmeter zu Höchstpreisen vermarktet wird !
Aber geniessen wir erst einmal die nächtliche Überfahrt von Bandar Abbas nach Sharjah, dem kleinen, gemeinhin unbekannten Nachbar-
emirat von Dubai - mit einem reichhaltigen Starterpaket, das ähnlich lecker ist, wie das Abendessen zuvor, sowie dem bestimmt hoch erbaulichen Mullah-Frühstücksfernsehen ...
 
                all inclusive !!
Man muss es sich immer wieder klar machen : Anfang des 20. Jhdts waren die Scheichtümer an der Golfküste winzige, rückständige Enklaven von Fischern, Perlentauchern und Beduinen - die ersten Barrel Rohöl wurden in den 60er Jahren exportiert ! Seitdem ...
        Und immer noch einen drauf :
 
        Vom Dünensand zur Megacity